Mein London Reisebericht – zum ersten Mal nach England (Tag 1 am Morgen – Teil 1)

Ab nach London

Heute ist Samstag der 07.10.2016 und um kurz nach fünf in der Früh stehe ich auf um einen Kaffee zu trinken und um 6:15 Uhr an den Flughafen in Stuttgart zu fahren, wo uns Eurowings nach London Heathrow fliegen wird.

Ab nach London
Ab nach London zum Big Ben

In den letzten Tagen war ich schon sehr aufgeregt, weil dies mein erster Trip nach London ist. Seit einigen Tagen hat sich in mir eine aufgeregte Anspannung angesammelt. Als Stuttgarter, aus der schwäbischen Provinz sozusagen :), in die große weite Welt nach London.

Das hat mich schon ein wenig nervös gemacht und sehr viel Vorfreude aufgebaut. Wobei ich kein gebürtiger Stuttgarter bin. Ich bin nicht mal ein Schwabe. Ursprünglich geboren bin ich in Freiburg und meine Eltern kommen aus Bayern und Hessen. Also sozusagen eine bunte Mischung. Später hat es meine Familie nach Stuttgart verschlagen, wegen dem Job meines Vaters. Und so bin ich hier hängen geblieben.

In die Metropole London aus der „Provinz“

Wenn man in einer Stadt wie Stuttgart lebt und nicht in die großen Metropolen der Welt reist, dann hat man schon das Gefühl in einer großen Stadt zu leben. Und wenn man dann nach Backnang fährt oder auf die schwäbische Alb, dann kommt einem Stuttgart wie eine Mega-City vor. Und für die Menschen, die auf einem Dorf leben, ist es das wohl auch.

Aber London mit ca. 8,5 Millionen Einwohnern, also ca. 8,5 mal so viele wie in Stuttgart, und enormen Ausmaßen – das ist schon eine andere Geschichte, denke ich mir. Solche Gedanken sind mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen, als ich online verschiedene Sachen recherchiert habe.

Wie zum Beispiel:

  • Stadtpläne,
  • Die Details zur Oyster Card und Travelcard,
  • Und das übliche was man tut wenn man eine neue Stadt nur für ein paar Tage besucht.

Schnell ist mir und meiner Frau klar geworden, dass wir in einer Riesenstadt wie London, die so viel zu bieten hat, natürlich nicht in sechs Tagen alles anschauen können. Also haben wir uns die Sachen ausgesucht, die uns am meisten interessiert haben. Weglassen ist ja auch eine Kunst 🙂

Nur kein Stress…

Auf jeden Fall haben wir uns vorgenommen den Kurztrip nach London nicht zum Stress ausarten zu lassen und uns die Dinge, die wir ansehen wollen, auch wirklich zu genießen. Naja, zumindest habe ich mir das vorgenommen. Meine Frau ist von der schnellen Sorte und da wird halt dann schon mal eine Liste abgearbeitet, egal ob man jetzt Spaß da hat oder nicht.

Bei mir ist es so, dass ich die Dinge gerne auf mich wirken lasse und einfach lieber mehr Zeit für weniger nehme. Vor allem im Urlaub.

Aber wie meine Frau gestern gesagt hat: das ist kein Urlaub, das ist Sightseeing 🙂 und da ist wohl was dran. Schließlich waren wir vor zwei Wochen noch in der Toskana und haben zwei Wochen faul am Strand verbracht.

Luftgepolsterte Turnschuhe für den London Walk 🙂

Meine luftgepolsterten Nike
Meine luftgepolsterten Nike

Also gut: Im Vorfeld habe ich mir schon einmal neue Nike Turnschuhe gekauft (haben angeblich eine tolle luftgepolsterte Sohle laut meiner Frau), damit ich in London dann auch meine Kilometer per Fuß machen kann. Naja nur ein kleiner Spaß, aber gutes Schuhwerk ist schon Pflicht, das kann ich schon mal vorweg nehmen. Wenn ihr meint mit Stöckelschuhen durch London zu laufen, dann seid ihr nicht mal zum Shopping bereit, denn das ist einfach Wahnsinn wie groß die Ausmaße sind.

Falls ein Stuttgarter unter Euch ist oder einer aus:

  • Karlsruhe,
  • Berlin,
  • Hamburg,
  • Frankfurt

oder Ähnliches – es ist kein Vergleich. In all diesen Städten war ich schon auf den Shopping-Straßen und es ist ein Witz gegen London. Du läufst durch und fertig. In London kannst Du tagelang durch die Stadt laufen und permanent an neuen Geschäften vorbei laufen. Und zwar nicht kleine, sondern riesengroße Shops. Ich bin es nicht so der große Shopper, aber meine Frau hat mich wenigstens vorgewarnt.

Gestern Abend hatte ich mir noch einen Plan der Tube ausgedruckt (Londoner U-Bahn System) und mir auf YouTube Videos angeschaut wie dieser Oyster-Karte funktioniert an den Entwertungsstellen. Und noch so einiges anderes, was ich direkt nach der Ankunft brauche. Zumindest dachte ich das.

Kaffee fertig, anziehen und Auto holen

Erst mal ein Kaffee...
Erst mal ein Kaffee…

Nachdem ich mein Kaffee genossen habe, mach ich mich fertig und meine Frau hat während der ganzen Zeit immer noch gepackt. Denn normalerweise fängt sie erst abends um 10:00 Uhr am Vorabend an zu packen und ist erst kurz vor Abfahrt fertig. O. k., ich bin ein fauler Sack in der Hinsicht und trinke Kaffee 🙂 Packen ist nicht so mein Ding, dafür schleppe ich das Zeug dann später durch die Gegend.

Auf meiner Smartphone App von Car2Go habe ich in Stuttgart Obertürkheim nachgeschaut, ob irgendwo ein Smart rumsteht. Denn unser Plan ist eigentlich mit einem Smart von Car2Go go direkt an den Flughafen zu fahren um die S-Bahn zu vermeiden. Vor dem Urlaub in London dachte ich ja, dass die S-Bahn in Stuttgart recht gut ist.

Danach muss ich sagen: Naja, geht so. Aber da nehme ich ja schon was vorweg. Auf jeden Fall wäre ich von Stuttgart-Obertürkheim zum Flughafen fast 1 Stunde unterwegs gewesen mit der S-Bahn und das ist halt morgens um 5:30 Uhr Jahre eine echt harte Nuss. Vor allem wenn Du noch Gepäck dabei hast. So viel Glück kann man fast nicht haben denke ich mir, als ich direkt 100 m von unserer Haustür einen Car2Go auf der App sehe. Den tue ich mir gleich reservieren denke ich mir, man weiß ja nie was kommt. Schon oft wurde mir kurz vor der Nase ein Smart weggeschnappt, weil ich ihn nicht vorher reserviert habe. Selber Schuld. Also gehe ich kurz raus zu dem Auto und stelle es bei uns vor die Türe.

Gepäck rein, los geht’s zum Flughafen in Stuttgart

Nur ein Koffer und 2 x Handgepäck
Nur ein Koffer und 2 x Handgepäck

Wer jetzt denkt: was kriegt man denn in einen Smart rein? Für alle nicht Stuttgarter der Hinweis: Das alles Smart mit Elektroantrieb. Nicht viel, aber unser einer Reisekoffer und die zwei Handgepäckstücke gehen locker rein. Naja locker nicht, es passt eigentlich ziemlich genau. An den Car2Go Smarts kannst Du hinten dieses Heckfenster hochklappen und dann kannst Du die Lucke von Kofferraum runterklappen. Und dann passt gerade so unser Reisekoffer und ein Handgepäck rein. Den Rucksack hat meine Frau dann auf den Schoß genommen. Also ideal und praktisch. Mehr Gepäck dürfte man allerdings nicht haben.

Da wir aber nur sechs Tage nach London gehen ist das für uns genug. Außerdem dürfen wir bei unserem Flug von Eurowings, so heißen die inzwischen bei Germanwings, nur einen Koffer mitnehmen, den wir extra bezahlt haben und eben das Handgepäck.

Parkplatz am Flughafen schon ausgespäht

Ich weiß es klingt jetzt ein bisschen verrückt, aber ich hatte am Flughafen Stuttgart in Vaihingen schon zwei Tage vorher nachgeschaut, wo diese angeblichen Car2Go Stellplätze sind. Denn was kann Dir Schlimmeres passieren als wieder mal zu spät an den Flughafen zu kommen, ist so eine Krankheit von meiner Frau, und dann weißt Du nicht wo dieser Car2Go Parkplatz ist.

Denn Du darfst auf dem Flughafen diese Smarts nur auf einen Car2Go Parkplatz stellen. Also hatte ich vorher schon mal nachgeschaut und war auch glücklich darüber, denn natürlich waren wir erst um 6:15 Uhr fertig und bis zum Flughafen brauchst Du mit dem Auto eine knappe halbe Stunde. Auf dem Weg zum Flughafen waren wir beide schon ziemlich aufgeregt und freuten uns sehr, dass wir jetzt mit Anfang 40 endlich auch mal nach London kommen 🙂

Zum ersten Mal nach England und dann gleich nach London

Wir waren zwar schon relativ viel unterwegs, aber doch eher in den südlichen Gefilden und nicht im verregneten London oder in Großbritannien. Da wir mal was neues machen wollten, haben wir uns diesmal eben London ausgesucht. Wir waren schon in Paris, in Wien, in Salzburg, in Zürich und noch viele weitere Städte, aber eben noch nie in England.

Ehrlich gesagt war mir auch immer ein bisschen unwohl, weil das halt enorm groß ist und ich zwar ganz gut Englisch spreche, aber meiner Meinung nach halt nicht perfekt. Allerdings habe ich dann sehr schnell gemerkt, dass mein Englisch doch ziemlich gut ist und ich alles verstehe, auch wenn die Leute ein bisschen schneller oder/und mit Slang reden. Außerdem kann ich immer sagen was ich möchte und auch nicht nur mit dem Händen und Füßen, sondern mich ganz gut ausdrücken. Waren auch schöne Erkenntnis aus dem London Urlaub.

Drei Monate Englisch gepaukt

Was ich noch erwähnen wollte ist, dass ich ungefähr drei Monate vor diesem London Urlaub erst davon erfahren habe. Das ist nämlich eine sogenannte Überraschung von meiner Frau 🙂 Jeder Mann weiß, was das ist: Die Frau möchte irgendwas haben oder irgendwo hin und überrascht Dich dann damit 🙂

So kam ich auch schon mal in den Besitz einer antiken Kaminuhr, die ich zu Weihnachten geschenkt bekommen habe, weil sie so teuer ist. Ich hatte nie den inneren Drang nach einer Kaminuhr, meine Frau aber schon. Sie sich selber zu kaufen dafür war sie dann wohl etwas zu „geizig“, also hat sie das alte Teil mir geschenkt. Ist auch ein viel besseres Gefühl. Wenn ich also irgendwann mal im Lotto gewinnen werde, dann werde ich ihr einen Porsche Carrera Turbo schenken, weil ich den ja gerne hätte 🙂

Auf jeden Fall wusste ich wie gesagt erst drei Monate vorher von diesem London Urlaub und deswegen habe ich mich dann einigermaßen verdutzt gleich daran gemacht, mein Englisch wieder weiter zu verbessern. Verdutzt war ich vor allem deswegen, weil wir am 3. September in die Toskana gehen und im Prinzip zwischen dem Toskana-Urlaub und dem London Aufenthalt dann gerade mal 3 Wochen lagen. Das musst Du beruflich auch erst mal Deinen Leuten klarmachen, dass Du jetzt schon wieder im Urlaub bist.

Alle sprechen ja so gut Englisch, bis sie dann sprechen müssen…

Ihr kennt bestimmt auch die Leute, die immer behaupten, sie würden sehr gut Englisch sprechen. Dann unterhaltet Euch mal mit dennen spontan auf Englisch, dann wird schnell klar werden das die Selbstwahrnehmung dieser Personen leicht eingeschränkt sein muss. Mehr als ein schwaches Englisch auf dem Niveau eines englischen Kindes wirst Du da meist nicht bekommen, wenn überhaupt.

Gleichzeitig bekommen Sie einen roten Kopf und sind mehr als angespannt. Lesen und reden ist halt ein Riesen Unterschied. Beim Lesen kannst Du immer Dir mehrere Wörter aus dem Kontext erschließen, vor allem wenn Du Dich in dem Thema gut auskennst, aber beim reden kannst Du dir aus dem Kontext nichts erschließen.

Alex Tipp:

Kleiner Exkurs: Allerdings habe ich auch nie verstanden wieso jeder kleine Arbeitgeber aus „Hintertupfingen“ in seiner Stellenausschreibung sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sucht, wenn Du dann im Arbeitsalltag das überhaupt nicht brauchst. Ist auch so eine Krankheit von manchen Arbeitgebern. Sachen zu verlangen, die Du dann überhaupt nicht brauchst.

Weiter im London Reisetagebuch – Besser Englisch lernen für Fortgeschrittene

 

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